Wahlkampf geht auch ohne Plakate an den Laternen

Christiane Schneiders, Ursula Ecks, Roman Kollenberg, Ruth Schrewe, Gerd Muhle, Walter Schrewe und Fritz Prill (v.l.) stellen das Wahlprogramm der Sozialdemokraten für Rietberg vor. Foto: RSA/Addicks

Presseartikel aus „Der Stadtanzeiger“ Nr. 1081 vom 27.08.2020

Die Rietberger SPD zeigt „Klare Kante“ und lässt auch junge Leute in die vorderen Reihen rücken Rietberg.

„Klare Kante, um Rietbergs Zukunft verlässlich zu gestalten“ lautet das Motto der Sozialdemokraten aus der Emskommune. Ein passender Slogan, findet SPD-Vorsitzender Gerd Muhle, „denn wir waren in der letzten Legislaturperiode die einzige Fraktion, die das auch wirklich getan hat.“ Markige Worte eines Vorreiters, der sich auch sogleich innerhalb der eigenen Reihen ein bisschen bremsen möchte. Denn ein weiteres großes Anliegen ist der SPD in Rietberg, junge Leute für Politik zu begeistern und dem SPD-Nachwuchs den Rücken zu stärken. „Die jungen Leute haben schließlich auch gute Ideen“, sagt Muhle und betont: „Gute Politik kann nur gut sein, wenn alle mitmachen.“

Dafür braucht es natürlich auch gute Themen. Und die hat sich die Rietberger SPD in ganz unterschiedlichen Bereichen auf die rote Fahne geschrieben: Ein großes Anliegen ist den Sozialdemokraten bezahlbarer Wohnraum für Singles, Familien und Ältere. Die Notwendigkeit, Alternativen insbesondere für Senioren in Zentrumsnähe zu schaffen, sollte bereits bei den zukünftigen Baugebieten berücksichtigt werden. Auch müsste den sogenannten Miethaien das Handwerk gelegt werden. „Das Chaos bei den Werkarbeiterunterkünften kann in Rietberg nur durch eine Wohnraumschutzsatzung beendet werden“, fordern die Sozialdemokraten. Auch an anderer Stelle zeigt sich die SPD pragmatisch: „Wir haben ganz bewusst nur sechs Großplakate aufgestellt und auf Laternenplakate verzichtet. Aus unserer Sicht ist das lediglich eine Müllmacherei“, sagt Roman Kollenberg. Ohnehin sei die SPD auch eine „Umweltpartei“, so Muhle. Da wäre zum einen der mangelnde Baumschutz in der Emskommune zu nennen, aber auch die vermehrt eingerichteten Steinwüsten in manchen Vorgärten, die der SPD-Fraktion ein Dorn im politischen Auge sind. „Leider wurden unsere bisherigen Anträge für Muhle: „Bei uns kann sich jeder mit Ideen einbringen“ eine Baumschutzsatzung abgelehnt“, so der Fraktionssprecher und unterstreicht: „Schotterflächen passen ökonomisch nicht in die Landschaft.“ In diesem Zuge blickt die SPD auch in Richtung ZOB und spricht sich für ein Parkdeck aus. „Nur so kann ausreichend Fläche für Begrünung berücksichtigt werden, anstatt die gesamte Fläche zu versiegeln, wie die CDU es plant“, sagt Muhle. Ebenfalls wichtig: „Wir sollten ein Mobilitätszentrum am ZOB schaffen, das auch Aufladestationen für E-Bikes anbietet“, sagt Ursula Ecks In Sachen Bildung und Sport würde die SPD gerne den Ausbau des Kraftraums am Schulzentrum stornieren und das so eingesparte Geld lieber in eine neue Sporthalle investieren. Für die Ausstattung aller Schüler mit eigenen Tablets spricht sich Walter Schrewe aus und fordert eine entsprechende Infrastruktur an den Schulen. Apropos Digitalisierung: „Sinnvoll wäre zudem eine Live-Stream-Übertragung der politischen Sitzungen aus dem Ratssaal“, sagt der Sozialdemokrat. Die LGS soll nach Meinung der SPDler auch weiterhin gefördert werden. „Alles, was dem Kurztourismus dient, verdient unsere Unterstützung. Damit rennt man bei uns offene Türen ein“, sagt Muhle. Mindestens 300.000 Euro fließen jährlich in den Gartenschaupark.