Presseartikel aus „Die Glocke“ vom 25. Januar 2018
von Brigitte Vredenburg
Rietberg (bv) – Dass FWG, SPD und Grüne Andreas Sunder nach sechs Jahren im Amt auch weiterhin unterstützen wollen, ist bekannt. Jetzt haben 58 Stimmberechtigte der drei „Bürgermeisterparteien“ den 44-Jährigen in einer gemeinsamen Mitgliederversammlung auch formal zum Kandidaten nominiert.
Das Ergebnis war einstimmig. Nach dem Rückzug des CDU-Manns Christian Schiwiaka vor vier Wochen tritt Sunder ohne Gegenspieler an. Sunder, selbst Mitglied der Freien Wähler, bedankte sich für die Wertschätzung der drei Unterstützerparteien und gestand: „Dass ihr mir heute, nach Zeiten gegenseitiger Verlässlichkeit, aber auch solchen, in denen wir nicht übereinander kamen und nach gemeinsamen Schnittmengen gesucht haben, wieder das Vertrauen aussprecht, ist für mich ein sehr berührendes Gefühl.“ Auf der einen Seite bedeute das Amt des Bürgermeisters „die Erfüllung eines großen Glücks, das ich jeden Tag aufs Neue finde“, auf der anderen Seite erfordere es aber auch Verzicht, manchmal schlaflose Nächte und das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein. An seiner Haltung, „nicht Erfüllungsgehilfe irgendeiner Parteipolitik sein“, will Sunder auch in den nächsten sieben Jahren – so lange dauert die Amtszeit diesmal – festhalten. „Wenn ihr mich wählt, unterstützt ihr mich so, wie ich bin, nämlich jemand, der euch nicht nach der Schnute redet“, machte der Amtsinhaber vor dem Schritt der Mitglieder zur Wahlurne deutlich.
„Wir können alle froh sein, dass Andreas Sunder diesen Job noch einmal machen möchte. Das ist nicht selbstverständlich“, erklärte FWG-Vorsitzende Dr. Ute Buchheim mit Verweis auf den vorzeitig ausgestiegenen CDU-Bewerber. Das Amt sei ein Knochenjob, der nicht immer nur Spaß mache. Ein Verwaltungschef habe Verantwortung zu tragen und benötige einen breiten Rücken. „Da muss man einiges aushalten können. Deshalb finden wir es toll, dass Andreas Sunder sich wieder zur Wahl stellt.“
FWG-Chefin Dr. Ute Buchheim räumte am Freitag aber auch ein: „Wir sind froh, dass es Andreas Sunder mit uns aushält, dem bunten Haufen der FWG, der es ihm auch nicht immer leicht macht. In den Fraktionssitzungen geht es manchmal zu wie im Tollhaus.“ Sunder konterte augenzwinkernd: „Wenn ich denn mal bei der CDU bin, werde ich da fast schon freundlicher empfangen.“
„Unsere Entscheidung vor sechs Jahren, gemeinsam einen Kandidaten aufzustellen, war richtig. Auch wenn es manchmal geknirscht hat, haben wir immer vertrauensvoll zusammengearbeitet“, bilanzierte SPD-Chef Gerd Muhle bei der Versammlung im Heimathaus. Grünen-Vorsitzender Hardy Vormittag sieht das ebenso: „Es ist klasse gelaufen in den vergangenen Jahren“. Nur ein Punkt sei aktuell noch zu klären: die Realisierung des GEG-Recyclinghofs.