Glasfaserausbau geht uns alle an

In einem Leserbrief, der in der Tageszeitschrift "Die Glocke" am 23. Juni 2016 erschien, äußerte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende im Rietberger Stadtrat Gerd Muhle, zur Berichterstattung über den Vermarktungsfortschritt in Sachen Glasfaser. Er schreibt:
Es ist richtig, dass wir nicht als Kommunalpolitiker für ein privates Unternehmen Reklame machen sollten. Darum geht es auch nicht. Es geht darum, einen Schritt zu gehen, der uns nicht ausschließt von der Technologie der Zukunft, selbst wenn viele ältere Bürger keinen Internetanschluss haben wollen. Glasfaser geht auch diese Bürger etwas an; denn 2018 wird die Telekom die analogen Telefonanschlüsse abschalten und auch über ISDN wird nicht mehr telefoniert werden können. Jeder, der weiter telefonieren will, muss sich dann einen Router anschaffen, der zwischen 200 und 250 Euro kostet.

Wenn kein Glasfaserkabel in Rietberg verlegt wird, wird das über das Kupferkabel der Telekom geschehen mit allen Nachteilen, die hinlänglich bekannt sind. Jetzt gäbe es für 139 Euro, wenn man einen Antrag auf Glasfaseranschluss stellt. Weitere Argumente sind: Wer jetzt bis zum 08. Juli den Antrag stellt, bekommt den Glasfaseranschluss umsonst. In der Bauphase wird er 600 Euro kosten, nachher 900 Euro, weil ja die Straße wieder aufgerissen werden müsste. Immobilien werden mit Sicherheit an Wert gewinnen, wenn der Eigentümer ein Glasfaseranschluss hat. An alle Hausbesitzer von Mehrfamilienhäuser richtet sich der Appell, mindestens für einen Mieter einen Vertrag abschließen, dann wäre zumindestens das Haus an das Glasfaserkabel angeschlossen und der Wert der Immobilie wird steigen.

Es ist für Rietberg existenziell wichtig, dass das Projekt Erfolg hat. Viele Dienste des Internets sind schon jetzt für uns Rietberger nicht oder nur bedingt verfügbar. Scheitert das Projekt, lassen wir eine gute Chance auf eine bessere Zukunft in der virtuellen Welt verstreichen. In den Wahlprogrammen hat jede Partei versprochen sich für schnelleres Internet einzusetzen. Jetzt, wo wir die einmalige und so schnell nicht wieder kommende Chance haben, bewegen sich die Fraktionen nur spärlich, aus welchem Grund auch immer.

Nebenbei bemerkt: Für uns als Rietberger und Neuenkirchener ist es sehr betrüblich, dass Mastholte auf den Zug in die digitale Zukunft gesprungen ist, wir aber abgehängt werden, wenn es mit den 40 Prozent nicht klappt. Geben wir uns alle einen Ruck, damit die Zukunft an uns nicht vorbeirauscht.