Emsweg: Aufregerthema des Jahres

Pressebericht aus "Die Glocke" vom 31.12.2014 – Jahresrückblick 2014

Von dem Redaktionsmitglied Jessica Wille

Es ist wohl das Top-Thema 2014: Die Eröffnung des Emswegs. Angestoßen wird die Diskussion von der SPD, die im September den Antrag stellt, den Weg auf voller Länge für Spaziergänger zu öffnen. Die Sozialdemokraten fassen mit dieser Forderung ein heißes Eisen an, das schon vor 25 Jahren für Zündstoff gesorgt hat.

Der mittlerweile verstorbene Carl-Friedrich Tenge-Rietberg hatte den beliebten Wanderweg zwischen Stadtkern und Birkendamm sperren lassen. Politiker und Bürger gingen auf die Barrikaden, forderten vom Kreis Gütersloh die Öffnung. Tenge-Rietberg fürchtete damals die Störung seiner Zuchtpferde, die heute nicht mehr auf dem Gestüt am Schlossgelände stehen.

Inzwischen ist sein Enkel Carl Philipp Lins Eigentümer der Flächen. Auch er stellt sich noch quer. Die Stadt Rietberg kann über die Freigabe nicht entscheiden, der Kreis Gütersloh ist zuständig. Und so lange der Eigentümer sich nicht zur Öffnung bereiterklärt, haben die Befürworter schlechte Karten. Die Sozialdemokraten wollen zunächst, dass die Stadt den Kreis Gütersloh dazu auffordert, die Öffnung des Emswegs zu veranlassen. Aber dieser harte Kurs stößt auf wenig Gegenliebe bei den anderen Fraktionen.

Deshalb rudern die Sozialdemokraten zunächst zurück und ändern ihren Antrag ab: Die Stadt soll das Gespräch mit Carl-Philipp Lins suchen. Die ursprüngliche Version des Antrags will die FWG nicht tragen, mit der abgemilderten Variante kann sich die Freie Wählergemeinschaft jedoch anfreunden. Auch Bürgermeister Sunder will nicht die „juristische Keule“ herausholen, sondern der Öffnung des Wanderwegs in Gesprächen näher kommen. Diese Idee findet im Dezember breite Zustimmung im Bauausschuss.

2015 dürfen die Bürger Rietbergs also gespannt verfolgen, wie es mit dem Emsweg weitergeht. Die Politiker machen schon jetzt deutlich, nicht locker lassen zu wollen. Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende geschrieben. Fortsetzung folgt.