
Rietberg (bv). Mit Blick auf die Ratswahl am 25. Mai haben die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Rietberg jetzt für alle 19 Wahlbezirke im Stadtgebiet ihre Direktkandidaten nominiert. Insgesamt sechs der ins Rennen geschickten Kandidaten sind politische Neueinsteiger. „Die SPD in Rietberg steht vor sehr wichtigen und zukunftsweisenden Wahlen. Mit dieser Mannschaft werden wir sicherlich erfolgreicher abschneiden, als beim letzten Mal“, hofft Fraktionschef Gerd Muhle.
Ebenso wie Friedrich Prill (63), Mitglied des TuS Westfalia Neuenkirchen und des TuS Viktoria Rietberg sowie Vorsitzender des Handballkreises Gütersloh, geht auch der Student Jean-Michel Diaz (18), aktives Juso-Mitglied im Kreis Gütersloh, neu an den Start. Gewerkschaftlich engagiert und ebenfalls neu im Kandidaten-Team sind der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Moselage (45), der Industriemechaniker Ralf Hilgenkamp (43) und Walter Picker (57), Angestellter einer Möbelfirma. Auch Diplom-Ingenieurin Ruth Schrewe (35), zurzeit freiberufliche Webdesignerin, und der Maschinenbau-Student Erdem Kurtaran (22) bewerben sich zum ersten Mal um ein politisches Mandat.
Gerd Muhle ernannte die Stadtwerke zum Top-Thema im Wahlkampf. „Durch den für uns unfassbaren Beschluss der CDU-Mehrheitsfraktion, die Stadtwerke platzen zu lassen, eröffnen sich ganz neue Perspektiven.“ Seit der Rat in einer Sondersitzung im Oktober 2013 bei nur je einer Gegenstimme von CDU und FDP die Gründung eigener Stadtwerke sowie die Gründung eines Tochterunternehmens für den Energievertrieb beschlossen habe, hätten die Christdemokraten nie signalisiert, es sich anders überlegt zu haben.
Inzwischen habe die Verwaltung Unsummen und viele Stunden Arbeit in den Sand gesetzt. Den Vorschlag der CDU, die nun frei werdenden Verwaltungskapazitäten für den Abbau von Überstunden einzusetzen, bezeichnete Muhle als zynisch. Und: „Die schon weit gediehenen Bestrebungen, für den Vertrieb von Strom und Gas einen strategischen Partner zu suchen – das wesentlich risikoreichere Geschäft – laufen noch.“ Wenn die CDU sage, mit ihrem Beschluss sei keine Vorentscheidung über die Errichtung von Stadtwerken als Vertriebsgesellschaft getroffen worden, sei das unglaubwürdig. Muhle: „In dem zurzeit laufenden Wettbewerb für den Vertrieb machen sich die etwaigen Partner große Mühe, ein Angebot zu erstellen. Das wird alles für die Katz sein, denn es wäre widersinnig, das sichere Geschäft mit dem Netz nicht zu machen, das risikoreichere mit dem Vertrieb aber doch.“
Hintergrund
Die Kandidaten der SPD Rietberg in der Reihenfolge der Wahlbezirke:
1. Ruth Schrewe (Bokel), 2. Jean-Michel Diaz (Druffel), 3. Hans-Peter Scharpenberg, 4. Wolfgang Moselage, 5. Jürgen Ecks, 6. Ursula Ecks (alle Mastholte), 7. Godehard Honold, 8. Walter Schrewe, 9. Friedrich Prill, 10. Wigbert Hamschmidt (alle Neuenkirchen), 11. Gerd Muhle, 12. Antonia Lorys, 13. Erdem Kurtaran, 14. Ferdi Schumacher, 15. Norbert Oetter (alle Rietberg), 16. Walter Picker, 17. Peter Oetter (Varensell), 18. Ralf Hilgenkamp und 19. Christiane Schneiders (Westerwiehe).
Bei der Kommunalwahl am Sonntag, 25. Mai, wird in Rietberg lediglich der Stadtrat neu gewählt. Die Bürgermeisterwahl hat bekanntlich bereits im Jahr 2012 außerplanmäßig stattgefunden. Amtsinhaber Andreas Sunder ist bis zum Jahr 2018 gewählt. Das Ziel, auf Dauer Stadtrat und Bürgermeister wieder an einem Tag zu wählen, wird in Rietberg erst im Jahr 2025 verwirklicht werden können. (bv)