Keine Änderungen in der LGS über Köpfe der Bürger hinweg

Rietberg. Andreas Sunder hat in einer Stellungnahme seine Haltung zur Zukunft des Gartenschauparks unmissverständlich klargemacht: Änderungen in der LGS würden ganz sicher nicht über die Kopfe der Bürger hinweg erfolgen – „zumindest nicht mit mir als Bürgermeister.“ Der unabhängige Bürgermeister-Kandidat reagierte damit auf eine Anfrage vom Förderverein Gartenschaupark. Dessen Vorstand hatte beiden Bürger-Kandidaten einen umfangreichen Fragenkatalog als „Wahlprüfsteine“ für die Bürgermeisterwahl vorgelegt. Der Vorstand beruft sich dabei auf eine „große Unsicherheit“ unter den Förderern über die Zukunft des Parks und macht dafür verschiedene Presseveröffentlichungen verantwortlich. Andreas Sunder appelliert an die Förderer, sich im Zusammenhang mit seinen Vorstellungen über eine Gartenschau der Zukunft von niemandem eine falsche Vorstellung einreden zu lassen. Nachstehend seine Stellungnahme im Wortlaut. Sie kann über nebenstehende Links auch als Dokument heruntergeladen werden – genauso wie der ursprüngliche Fragenkatalog des Vorstandes und das Anschreiben des Vorstandes an die Mitglieder des Fördervereins. Der Vorstand hat Sunder zugesichert, dass die Stellungnahmen der Kandidaten an alle 1.100 Mitglieder verschickt werden.

An den Förderverein
Gartenschaupark Rietberg

Lieber André, lieber Dirk,
sehr geehrter Herr Schönebeck,
liebe Freunde und Förderer des Gartenschauparks,

vielen Dank für den ausführlichen Fragebogen. Ich freue mich, dass Sie als Freunde des Gartenschauparks so ein großes Interesse an der Bürgermeisterwahl haben – und ich finde es schade, dass Sie offenbar in so großer Sorge sind, was die Zukunft unseres Parks angeht.

Denn dazu besteht kein Grund – ganz egal, was Ihnen berichtet wird oder was Ihnen als angebliche „Gefahr“ (im Zusammenhang mit der anstehenden Bürgermeisterwahl) für den Park suggeriert wird. Dieser Park wurde schließlich nicht von einem Bürgermeister allein geschaffen – und er wird ebenso ganz sicher nicht von einem Bürgermeister allein wieder abgeschafft. Schon gar nicht von mir, wenn ich denn am 28. Oktober neuer Bürgermeister von Rietberg werden sollte.

Unser Park ist eine ständige Freude für viele Rietberger – auch für mich und meine Familie! – und ein Magnet für viele auswärtige Besucher. Und er ist ein Werk von sehr vielen Bürgern – dazu gehören ganz vorn Sie als Mitglieder des Fördervereins. Zu diesen Mitgliedern gehöre ich als Vorsitzender des Bürgervereins Bokel übrigens auch. Der Bürgerverein ist damals übrigens auf meinen ausdrücklichen Wunsch dem Förderverein beigetreten, um die Gartenschau zu unterstützen.

Der Gartenschau-Park ist ein Bürger-Park. Bei wesentlichen Veränderungen an diesem Park sollten daher meiner Meinung nach die Bürger dieser Stadt ein entscheidendes Wort mitreden. Denn sie können als Förderer und Nutzer Sinn oder Unsinn von Neuerungen besser als jeder andere beurteilen. Das zumindest ist die Leitlinie für meine Politik – nicht nur was den Gartenschaupark betrifft.

Diese Leitlinie hätte dem Gartenschaupark meiner Ansicht nach in den letzten Jahren schon gut getan. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei einer breiten Bürgerbeteiligung so viel Ärger um die Zufahrt zur „Seerose“ und zum Sportplatz gegeben hätte. Und vielleicht wäre den Bürgern etwas Besseres eingefallen als die umständliche Ampel-Tor-Konstruktion mitten im Gelände – wenn man sie um ihren Rat gefragt hätte.

Ich jedenfalls will das tun – egal ob ich Bürgermeister werde oder nicht. Ich stehe zu meiner Äußerung, dass ich mir unsere Gartenschau, für die Sie (und übrigens auch ich selbst) zum Teil viel Schweiß vergossen haben, ab 2018 auch eintrittsfrei vorstellen könnte.

Dass die Steuerproblematik die Stadt dabei auch nach diesem Zeitpunkt immer noch hemmt, hat mich etwas überrascht – ich habe das Ihrem Fragenkatalog entnommen. Ich glaube auch nicht, dass sich alle Bürger in Rietberg über diesen Umstand im Klaren sind – ich habe in vielen Bürgergesprächen immer wieder gehört, dass viele Rietberger davon ausgehen, ab 2018 sei dieses Thema weitestgehend erledigt.

Ich finde nach wie vor, die Zäune im Parkteil Neuenkirchen sollten als Schutz bleiben. Den Bereich Mitte rund um die Seerose könnte ich mir allerdings auch ohne vorstellen – aber ich würde das niemals über die Köpfe der Bürger hinweg entscheiden. Die vielen Einzelfragen in Ihrem Wahlprüfstein-Katalog lassen jedoch erkennen, dass Sie genau das befürchten.

Ich beantworte deshalb diese teils recht tendenziös gestellten Einzelfragen nicht einzeln – weil ich diesen falschen Eindruck nicht verstärken möchte. Genau das könnte bei einer von Ihnen gewünschten JA- oder NEIN-Beantwortung eintreffen. Vorstellungen, dass ein Bürgermeister quasi im Alleingang die Gartenschau ummodelt, passen nicht zu mir und zu der Amtsführung, die ich mir für den Fall meiner Wahl vorgenommen habe.

Ich glaube daher, dass diese Stellungnahme eher als die gewünschten Einzelantworten geeignet ist, Ihren Sorgen zu begegnen. Denn die sind wirklich unbegründet: Gegen Ihren ausdrücklichen Willen geschieht hier nichts – zumindest nicht mit mir als Bürgermeister. Lassen Sie sich von niemandem etwas anderes einreden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Andreas Sunder