SPD steht hinter Feuß und Gürtler

Die SPD-Landtagskandidaten sind aufgestellt: (v. l.) Jochen Gürtler (Südkreis), Versammlungsleiterin Ann Katrin Brambrink und Hans Feuß (Gütersloh, Harsewinkel, Herzebrock-Clarholz). Bild: Bitter "Die Glocke"

Kreis Gütersloh (bit) – Nach „einer vorbildlichen parteiinternen Diskussion“ will der SPD-Kreisvorsitzende Hans Feuß im dritten Anlauf am 13. Mai den Landtagswahlkreis 95 direkt gewinnen. Er möchte 40 Prozent der Erststimmen holen und damit vor seiner CDU-Kontrahentin Ursula Doppmeier liegen.

Das hat der SPD-Politiker auf der Tenne der Marienfelder „Klosterpforte“ seinen Anhängern versprochen. 63 der 66 Delegierten gaben dem Harsewinkeler dafür ihre Stimme. Der Wahlkreis umfasst Gütersloh, Harsewinkel und Herzebrock-Clarholz.

Der Gütersloher SPD-Stadtverbandsvorsitzende Thomas Ostermann, der 2000 gegen Feuß unterlegen war, sagte am Donnerstagabend, an Feuß gewendet: „Wir haben damals einen richtig Guten gewählt. Beim dritten Mal hast du es verdient.“ Der so Gelobte bescheiden: „Das war nicht abgesprochen.“

Jochen Gürtler aus Schloß Holte-Stukenbrock erhielt alle 66 Delegiertenstimmen für seine erneute Kandidatur im Wahlkreis 96 (Langenberg, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Schloß Holte-Stukenbrock und Verl). Er habe sich nach der Selbstauflösung des Landtags in Düsseldorf innerlich sofort wieder zur Verfügung gestellt in seinem für die SPD „sehr schweren Wahlkreis“, betonte er.

„Der Drops ist noch nicht gelutscht“

Gürtler, der vor zwei Jahren 25,76 Prozent der Erststimmen erhalten hatte, verriet sein gutes Gefühl, dass „es mit Rot-Grün klappt, weil die Bevölkerung es will“. Der Kandidat warnt allerdings: „Wir dürfen nicht übermütig werden. Der Drops ist noch nicht gelutscht.“

Einleitend hatte Feuß eine mit Gürtler abgestimmte programmatische Rede gehalten. „Wir haben keine Neuwahlen angestrebt. Aber wir haben auch keine Angst davor“, machte der Kreisvorsitzende Mut. Das Kaputtsparen der FDP, von der er keinen Abgeordneten mehr im neuen Landtag sehen möchte, sei mit der SPD nicht möglich gewesen, erklärte Feuß.

Und die Streichorgie des „originären politischen Gegners CDU“, Studiengebühren und Elternbeiträge für das dritte Kindergartenjahr wieder einzuführen, auch nicht, fügte er an. Bildung und Aufstieg dürften nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Im Rahmen des Schulkonsenses hätten Sekundar- und Gesamtschulen die Vorbereitung auf den Beruf von der Haupt- und Realschule zu übernehmen, forderte Feuß, weil „der Mensch nicht beim Abitur anfängt“. Mit Blick auf Harsewinkel und Herzebrock-Clarholz, die mit einer Gesamtschule an den Start gehen, meinte der SPD-Kreisvorsitzende: „Noch vor zwei Jahren hätte mir jeder gesagt: ‚Das ist Teufelszeug. Lass die Finger davon‘.“