Folgende Stellungnahme zur Schuldiskussion in Rietberg und zum Beitrag der FDP „FDP fordert nur einen Hauptschulstandort“ in der Ausgabe der "Glocke" vom 15.04. 2011 wurde veröffentlicht:
Nach Ansicht der SPD ist der Mehrheitsbeschluss der Arbeitsgruppe „Schulstrukturreform“ die Hauptschule in Rietberg zu erhalten falsch. Die Entscheidung seinerzeit aus den drei Hauptschulen eine Hauptschule Rietbergs zu machen, kam mehrere Jahre zu spät. Die Chancen aus der Entscheidung aus den drei Hauptschulen eine Schule an zwei Standorten mit neuem Profil zu machen wurde vertan, weil alles beim Alten bleiben musste.
Unsere dringende Forderung die Hauptschule nicht vertikal , d. h. an beiden Schulen Schüler von Klasse 5 bis 10 zu unterrichten, hat man von der Verwaltung und den Hauptschulen als unsinnig abgetan.
Unsere Forderung die seinerzeit günstigen Bedingungen für den Ganztagsbetrieb zu nutzen und eine Ganztagsschule einzurichten, hat man abgetan als für Rietberg nicht passend.
Heute hören wir, dass jetzt endlich alles das gemacht werden soll, was wir gefordert haben.
Jetzt soll die „Neue Hauptschule“ Profilschule heißen, sie soll horizontal geführt werden, das heißt von den Klassen 5-7 in Mastholte und von 8- 10 in Neuenkirchen. Sie soll im Ganztagsbetrieb geführt werde und überhaupt ein ganz neues Profil bekommen.
Wir befürchten, dass der Zug abgefahren ist und Rietberg mal wieder zu spät reagiert. Die Eltern machen das nicht weiter mit, wie die Anmeldezahlen beweisen.
Über zehn Prozent der Schüler der neuen 5. Klassen in den weiterführenden Schulen haben sich in den Nachbarkommunen angemeldet. Versucht haben es wesentlich mehr. Sie konnten aber leider aus Kapazitätsgründen nicht angenommen werden. Dies ist ein Armutszeugnis für den Schulstandort Rietberg. Der Rat in Rietberg muss, wenn er der Empfehlung der Kommission folgt, sagen, was mit dem Gebäude einer der Hauptschulen geschehen soll; denn die Anmeldezahlen für die Hauptschule Rietbergs reichen nicht einmal für zwei normal große Klasse. Die Forderung der FDP die Hauptschule nach Rietberg zum Schulzentrum zu verlagern und die Martinschule nach Neuenkirchen umzusiedeln ist undurchdacht.
1.Die Räume der Martinschule sind nach den Schulbaurichtlinien für eine Förderschule gebaut worden und für eine Hauptschule viel zu klein.
2.Als Vorschlag der FDP wirkt diese Idee für uns mehr als zynisch. In mehreren vergangenen Schulausschusssitzungen hat die FDP die „Inklusion“, d h. Eingliederung von Förderschülern in den Normalschulbetrieb voranbringen wollen. Kooperationen mit dem Gymnasium, Realschule und Jugendwerk haben hier schon Hervorragendes geleistet. Die FDP will jetzt aber die Förderschule nach Neuenkirchen abschieben. Wir hoffen, dass dagegen die nötige Gegenwehr der Martinschule kommt.
Wir sind der Meinung, dass die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule an beiden Standorten in Neuenkirchen und Mastholte eine ideale Lösung für Rietberg wäre.
Die Vorteile sind:
1.Wir hätten ein ortsnahes Schulangebot mit Gymnasialstandart in Mastholte und Neuenkirchen bis Klasse 10 mit allen möglichen Abschlüssen der Sekundarstufe I
2.Wir hätten durch eine Kooperation mit dem Gymnasium eine Stärkung der gymnasialen Oberstufe.
3.Wir hätten nicht den Klotz eines leerstehenden Schulgebäudes am Bein
4.und wir hätten die Möglichkeit, allen Eltern die Chance zu geben ihren Kindern in Rietberg die Schule zu bieten, die Sie für ihre Kinder haben möchten und sie nicht mit mühevollem Schulweg nach Gütersloh, Lippstadt, Langenberg zu schicken.
Für die SPD-Fraktion
Gerd Muhle
Fraktionsvorsitzender