Die SPD-Fraktion ist mit den Methoden für eine Planung eines neuen REWE Marktes nicht einverstanden. Wir sehen die scheinbar kausalen Zusammenhänge als Nötigung an: „wenn der Rat die Verkehrsverhältnisse (durch den Kreisverkehr) grundlegend verbessern will, wenn der Rat einen städtebaulich wunderschönen, ökologisch durchgängigen, immer Wasser führenden, der Erholung dienenden und nie mehr stinkenden Dorfgraben haben will und wenn er städtebaulich Neuenkirchen verbessern will, muss er der Bebauungsplanänderung zustimmen. Wenn dann weiter der Eigentümer des Grundstücks, das man für den Kreisverkehr benötigt, nicht nur die Flächen zur Verfügung stellen will, sondern auch noch die Kosten für den Kreisverkehr vorfinanzieren will, dann ist dass für viele Kommunalpolitiker die Lösung, denn die Kassen der Stadt sind, wie jeder weiß, leer. "Wir halten die Lösung aber für politisch verhängnisvoll." so der Sprecher der Fraktion Gerd Muhle. "Es darf auch nicht verschwiegen werden, dass die Stadt bei der vorgeschlagenen Finanzierungslösung, die Summe mit Zinsen zurückzahlen muss. Die Haushaltslage lässt das nicht zu; denn der Straßenbaulastträger Straßen- NRW wird keinen Cent zu den Kosten beitragen."
Die Anwohner des Eschenweges haben im Vertrauen auf die Rechtssicherheit der bestehenden Bebauungspläne ihre Häuser gebaut. Der rechtskräftige Bebauungsplan „An der Detmolder Straße“. sieht auf dem potentiellen Rewemarktgrundstück eine zweistöckige Wohnbebauung und MK- Gebiet vor. Die MK – Festsetzung bedeutet, dass hier Handelsbetriebe in kleinerem Umfang möglich sind. Auf eine derartige Bebauung hat der Eigentümer ein Anrecht, nicht mehr und nicht weniger. Er verlangt aber, dass dort jetzt eine Sondergebietsfestsetzung ausgewiesen wird, die einen großflächigen Markt möglich macht.
Bei einem Umzug des Rewe-Marktes stände der alte Rewemarkt leer. Denn wer glaubt wirklich daran, dass bei einer großen Überkapazität an Verkaufsflächen in Neuenkirchen ein Pächter für den alten Standort gefunden würde. Ein langer Leerstand aber hätte fatale Folgen für die Attraktivität des Ortes
Jeder vernünftig denkende Kommunalpolitiker möchte die Verkehrsverhältnisse dort verbessern und ein Kreisverkehr ist nach unserer Ansicht die ideale Lösung. Wir halten ihn für wünschenswert. Der Straßenbaulastträger ist aber das Land und das Land müsste dies bezahlen. Wir müssen permanenten Druck ausüben, dass das Land die Notwendigkeit für die Lösung „Kartoffelkreisverkehr“ akzeptiert. Dann sollte der Straßenbaulastträger nach Recht und Gesetz eine Planfeststellung betreiben. In dem Verfahren würden die notwendigen Flächen zur Verfügung gestellt werden müssen. Was tun? Wenn „Straßen NRW“ die Notwendigkeit anerkennt, wird etwas geschehen. Wenn nicht, wird es leider noch eine gewisse Zeit so bleiben müssen wie bisher, so betrüblich das ist.
Wenn REWE bei einer negativen Entscheidung für die Bebauungsplanänderung Standort Neuenkirchen verlässt, wie angekündigt, wird sich sicher ein Mitbewerber finden, der dem Ellimarkt Konkurrenz am derzeitigen Rewestandort bieten würde..